Buch des Monats, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Dezember 2020
Leonora Leitl ist selbständige Illustratorin, Autorin und Grafikerin. Nach der Meisterklasse für Grafik- und Kommunikationsdesign in Linz wandte sie sich dem Illustrieren und Schreiben von Kinderbüchern zu. Sie lebt mit ihrer Familie und fünf Hühnern in Gramastetten im oberösterreichischen Mühlviertel.
Bilderbuch:
Krissi Krampus
Kunstanstifter Verlag, 2021
Königin für eine Nacht
Kunstanstifter Verlag, 2019
Das Glück ist ein Vogel
Picus Verlag, 2017
Die Juroren hoben (…) die zeichnerische und gernretechnische Vielseitigkeit der Gramastettnerin sowie ihre Fähigkeit hervor, wichtige Inhalte wie Natur und Umweltschutz mit schrägem Humor und Augenzwinkern zu vermitteln.
Die ZEIT, Beitrag über Kinderliteraturpreis „Outstanding Artist Award“
Empfehlungsliste, Kollektion, BMKÖS, 2023
White Raven, 2022
IBBY Honor List, 2022
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis, Kollektion, 2021
Outstanding Artist Award für Kinder- und Jugendliteratur, 2020
Eigentlich ist Arthurs Familie wegen des ruhigen Landlebens in das neue Haus direkt am Waldrand gezogen. Doch für den neunjährigen Arthur ist schnell Schluss mit Ruhe und Beschaulichkeit, als die Ziege seiner neugewonnenen Freundin Fanny und ihres Bruders Freddy plötzlich zu sprechen beginnt.
Kaiser Cäsar Napoleon Alexander der Größere, wie die Ziege sich nennt, hält die drei Kinder mit höchst kaiserlichen Ansprüchen ganz schön auf Trab. Als dann auch noch die Väter der Freunde über ein Waldgrundstück in Streit geraten, ist Chaos vorprogrammiert. Denn unterschiedlicher könnten die beiden Väter – ein Architekt mit ehrgeizigen Plänen einerseits und ein exzentrischer Schamane andererseits – kaum sein. Ob hier vielleicht eine kaiserliche Ziege weiterhelfen kann?
Ganz oben, in der alten Villa, Krampusberg Numero sieben, wohnt Krissi Krampus mit ihren Eltern. Krampusmama und Krampuspapa sind Krampusse von Beruf. Im Sommer haben sie viel Zeit. Zusammen mit Krissi liegen sie faul im Garten ihrer Villa, trinken Krampuslimo und naschen übriggebliebene Schokonikoläuse. Krissi kitzelt die Berggeister aus ihren Höhlen und denkt sich Streiche für die anderen Winterschrecks aus der Nachbarschaft aus. Eines Tages entdeckt sie eine neue Leidenschaft: das Malen! Die Krampuseltern sind gar nicht begeistert, als sich Krissis Kreativität sogar auf den Kellerwänden breitmacht. Also sucht Krissi nach anderen Plätzen – und findet dabei gleich auch eine neue Freundin: Gemeinsam mit Trixi Teufel nimmt sie an einem Malwettbewerb der Menschen teil. Als die Preisverleihung ansteht, stellt sich die Frage, ob die Krampuseltern ihre Vorurteile gegenüber den Menschen überwinden können.
Von Helden und anderen tapferen Menschen.
Eine Jugend in den letzten Jahren des 2. Weltkriegs. Geprägt von HJ-Stunden und Lebensmittelknappheit. Aber auch von Bubenstreichen und vom Taubenjagen. Von einer sozialistischen Gesinnung, die eigentlich verboten ist. Und von einem Geheimnis der Erwachsenen, das es auszuspionieren gilt.
Ein besonderes Buch, das dieser besonderen Zeit ein ganz eigenes Denkmal setzt.
Buch des Monats, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Dezember 2020
Wenn Kinder langsam zu Jugendlichen werden, ist das eine Zeit der großen Veränderungen, nicht nur körperlicher Natur, auch die Fragen ändern sich, die behütete Phase ist vorbei, das konkrete Leben klopft an, weitreichendere Pläne wollen geschmiedet, erste Weichen eigenständig gestellt werden.
Intensive Gespräche mit ihrer Tochter haben die oberösterreichische Künstlerin Leonora Leitl dazu animiert, genau jene Fragen zu sammeln, die in dieser Lebensphase plötzlich wichtig werden und in den Vordergrund rücken. Sie umfassen dabei viele verschiedene Bereiche, können ganz allgemein-global gerichtet sein („Ist es wichtig, welche Hautfarbe man hat?“), sich auf die Peergroup beziehen („Ist es gut, viele Freunde zu haben?“) und auf die Familie („Haben Eltern ihre Kinder immer lieb?“) oder auch auf einen ganz persönlich („Werde ich mich einmal Hals über Kopf verlieben?“).
Konkrete Antworten sind in diesem Buch allerdings vergeblich zu suchen, stattdessen stellt Leonora Leitl all diesen Fragen Illustrationen zur Seite und eröffnet damit ein ganzes Spektrum an Möglichkeiten und Denkvarianten. Manche Bild-Text-Kombinationen sind dabei naheliegend, andere überraschend, wieder andere bewusst entgegen jeglichen Klischees gebürstet. Manche Doppelseiten beziehen sich aufeinander, andere stehen für sich. Alle laden ein, sich mit sich, den eigenen Ansichten und Vorstellungen auseinanderzusetzen und sich auf das Spiel einzulassen, was einmal sein könnte …
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis, 2020
Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien, 2020
Roberta Tannenbaum hat ihre Arbeit im Biologiezentrum verloren. Und obwohl die ganze Familie ihr helfen will, wird Roberta immer trauriger. Bis ihre Kinder sie auf die Idee bringen, sich selbst eine Arbeit zu schaffen.
Wie Roberta das anstellt und was die geheimnisvolle Königin der Nacht damit zu tun hat, illustriert Leonora Leitl in lebhaften Bildern. Sie erzählt die eindrucksvolle Geschichte einer Mutter, die ihre Arbeit verliert und sich mit Hilfe ihrer Familie und dem Wunsch, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen, aus ihrem Tief befreit.
Elli ist furchtbar neugierig und stellt liebend gerne Fragen. Warum fällt der Mond nicht vom Himmel? Warum schläft mein Fuß ein, wenn ich doch wach bin? Und was ist eigentlich Glück? »Das Glück ist ein flüchtiger Vogel«, erfährt Elli von ihrer Oma, doch damit gibt sie sich nicht zufrieden. Sie will das Geheimnis des Glücks ergründen und erfährt dabei, dass Glück für jeden etwas anderes bedeutet.
Lotti lebt gemeinsam mit ihrer Mama Adele in einem Haus mit Garten. Von ihrem Papa gibt es nur ein Foto an der Wand, denn der hat sich vor ein paar Jahren mit einer Architektin aus dem Staub gemacht.
Auch in Bilderbüchern gibt es mittlerweile längst nicht nur mehr „Bilderbuchfamilien“, moderne Formen wie Eineltern- oder Patchworkfamilien sind ebenfalls zu finden. Die oberösterreichische Künstlerin Nora Leitl öffnet mit ihrem neuen Bilderbuch dabei den Blick für eine Situation, die in solchen Einelternfamilien, aber auch sonst durchaus nicht mehr selten vorkommen kann: Denn plötzlich fängt Mama Adele an komisch zu rauchen, brennt von oben bis unten ab und verschwindet überdies in einem schwarzen Loch. „Burn-out“ – so die professionelle Diagnose. Nun sind dringend Lösungen gefragt, denn die Hausmittel von Oma Mizzi, Brennnesseltee und Branntwein, zeigen nicht die erhoffte Wirkung. Doch dann hat Lotti eine Idee …
Überraschend leichtfüßig wie ebenso ernsthaft nähert sich Nora Leitl diesem schwierigen Thema, macht Zusammenhänge bewusst und gibt Anstöße, wie mit dieser Thematik umgegangen werden kann.